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Weihnachtsbrief 2022

Weihnachtsbrief_2022Liebe Wohltäter und Freunde!

„Die Welt steht in Flammen; ...
Nein, meine Schwestern, jetzt ist keine
Zeit mit Gott über Geringfügigkeiten zu
verhandeln!" ruft uns die Heilige Teresa
auch heute zu.

Gott wird Mensch in dieser Welt.
Das sagt uns die Ikone von Maria im
brennenden Dornbusch. Er wird Mensch
in dieser Welt voll Krieg und Not.

Begann das Jahr noch mit wenigen, erlaubten Gottesdienstbesuchern und mit der noch nicht geöffneten KZ- Gedenkstätte, durften wir seit Ostern wieder Besucher empfangen. Wir möchten Sie ein wenig daran teilnehmen lassen.

Eine der ersten Gruppen war am 20. April das Schulorchester der Wallfahrtsbasilika Lluc auf Mallorca unter Leitung von Joan Tomas. Sie besuchten die KZ-Gedenkstätte und ließen im Gedenken an die Opfer anspruchsvolle, bewegende Musik in unserer Kirche erklingen. Eine Kerze aus unserem Kloster wurde am 8. Mai bei einer Andacht von Chor und Orchester im dortigen Marienheiligtum Lluc entzündet und die Gebetsgemeinschaft so vertieft.

Sr. Benedicta erneuerte am 23. April in einem Gottesdienst ihre Profess, die sie vor 50 Jahren im Karmel in Linz ablegte.

Am 2. Juli hatten wir Besuch von Anders Kardinal Arborelius OCD, Erzbischof von Stockholm und Mitbruder in unserem Orden. Er ist bislang der erste Schwede auf dem Bischofsstuhl in den skandinavischen Ländern. Für uns war es eine besondere Freude, ihn begrüßen zu dürfen. Er erzählte lebendig von seinem Leben in der Diaspora der nordischen Länder, zelebrierte in unserer Kirche eine Heilige Messe und reiste dann weiter zum Marienwallfahrtsort Kevelaer.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Befreiung am 1. Mai feierten wir 14 Tage später mit der ganzen Kirche die Heiligsprechung des ersten Seligen von Dachau, unseres Mitbruders aus dem Stammorden, Titus Brandsma O. Carm. Ein festlicher Gottesdienst mit einer szenischen
Lesung, einer kleinen Fotoausstellung und einem Büchertisch im Kirchenvorhof brachten ihn uns und allen Besuchern näher. Ebenso erinnerten wir uns an den Gründer der Fraternität der Kleinen Brüder Charles de Foucauld, welcher am selben Tag in Rom heiliggesprochen wurde.

Am 16. Mai feierte Sr. Anna, unsere derzeitige Föderationspräsidentin aus dem Karmel Waldfrieden, mit uns das Fronleichnamsfest. Danach besuchte sie unsere Mitschwestern in Landshut, von deren Gebet und Güte wir uns getragen und gestärkt wissen. Bei der anschließenden Visitation nahmen sich Sr. Anna und unser Ordensreferent Domkapitular H.-G. Platschek viel Zeit für das Gespräch mit jeder einzelnen Schwester.

Zu unseren Konventwahlen erwarteten wir Domkapitular Platschek und unseren Mitbruder Pater Ulrich OCD am 5. Juni. Die Wiederwahl von Sr. Irmengard wurde am 1. August von Rom bestätigt und ein neuer Rat konnte gewählt werden.

In der Todesangst-Christi-Kapelle gedachten wir am 12. Juni mit Kardinal Marx der Märtyrer von Dachau. Aus diesem Anlass erklang die „Dachau-Messe" von Pater Gregor Schwake OSB, einfühlsam musiziert von Sängern der Dommusik in München unter der Leitung von Domkapellmeisterin L. Hinz. Ein besonderer Dank gilt hier Frau Einsiedel, der Pastoralreferentin an der KZ-Gedenkstätte, für die aufwendige Vorbereitung des Gottesdienstes und der anschließenden Begegnung bei uns.

Für einen weiteren Höhepunkt stellten wir am 30. Juli unseren Kirchenvorhof zur Verfügung: Die post-Rock Gruppe "bystanders" aus dem Landkreis Oświęcim ließ bei ihrem Konzert aufwühlende und zum Nachdenken anregende, ungewohnte Töne erklingen. Diese wurden unterstrichen von einer Lichtinstallation vor dem Wachturm. Die Musik ist inspiriert von Auschwitz. An diesem Abend wurden auch die Teilnehmer der ‚Internationalen Jugendbegegnung' in Dachau begrüßt und die Partnerschaft der Landkreise Oświęcim und Dachau vertieft.

Viele Gruppen aus dem In- und Ausland besuchten in diesem Jahr die Passionsspiele in Oberammergau und auch die KZ-Gedenkstätte sowie unsere Kirche für Gebet und Gottesdienst.

Das Gedenken an den 83. Jahrestag der ersten Deportation polnischer Häftlinge nach Dachau, fand in der Versöhnungskirche am 18. September statt. Vorher trafen sich der Zeitzeuge Leszhek Zukowski mit seiner Begleitung und Bundesratspräsident Bodo Ramelow zu einem Gespräch in unserem Kloster.

Von so manchen treuen Gottesdienstbesuchern, Wohltätern und Freunden mussten wir in diesem Jahr Abschied nehmen, weil sie uns in die ewige Heimat vorangingen. Unter ihnen ist auch Pfarrer J. Hagel. Er war immer wieder gerne bereit, mit uns die Heilige Messe zu feiern. Gerade in diesen Novembertagen gilt unser dankbares Gedenken all unseren Verstorbenen.

Schmerzlich war für uns die Entscheidung von Sr. Johanna Kuric, unsere Gemeinschaft und unseren Orden nach 20 Jahren zu verlassen. Wir werden sie nicht vergessen und mit ihr im Gebet verbunden bleiben.

Dank Ihrer hilfreichen Unterstützung wurden seit dem 20. Mai drei der vier großen Fenster-fronten in unserem Quadrum ausgebaut, Beton, Fundamente und Stahlkonstruktionen saniert und neue Scheiben eingesetzt. Wir staunten, mit welcher Kompetenz, Präzision und Ruhe diese Arbeiten bis zum August abgeschlossen waren. Nun erwarten wir die im kommenden Jahr anstehende Sanierung der vierten Seite.

Seit dem 1. November unterstützt uns halbtags Herr Marcus Liebl als Hausmeister bei vielen Arbeiten in und um das Kloster. Das nächste große Projekt, das wir in Angriff nehmen müssen, ist die Erneuerung und Umstellung unserer Heizanlage von Gas auf Holzpellets.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest wünschen wir Ihnen gerade in dieser Zeit, die für viele Menschen auf der Welt auch Sorgen, Krieg, Not und Tod bedeutet, dass Sie im Neuen Jahr getragen werden von dem „Immanuel" dem „Gott mit uns". Er wurde Mensch gerade in dieser Welt.

Ihre Schwestern vom Karmel Heilig Blut Dachau

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xxnoxx_zaehler

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