Teresa von Ávila (1515–1582) war eine große Persönlichkeit mit Mut, Gottvertrauen, guter Menschenkenntnis, einer ausgeprägten Kontaktfähigkeit, diplomatischem Geschick und kaufmännischem Talent. Nicht zuletzt besaß sie guten Humor und praktischen Hausverstand, der in ihren Werken und Briefen immer wieder sichtbar wird.

Inneres Beten ist der Kern der Spiritualität des Teresianischen Karmel. Teresa von Ávila erklärt inneres Beten mit folgenden Worten: „Denn meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt."

Die Ordensregel für die Karmelitinnen und die Karmeliten ruht auf zwei tragenden Säulen: Einsamkeit und Gemeinschaft. Die Nonne, der Mönch wird auf dem Weg des Ordenslebens immer wieder erfahren, dass beide Schwerpunkte gleich wichtig sind und eine Verschiebung des einen Schwerpunkts Nachteile für den anderen bringt und umgekehrt.

... beginnt mit der Sehnsucht und dem ersten Schritt auf eine Gemeinschaft von Schwestern hin. Schwester-Werden ist ein begleiteter Weg: Die Gemeinschaft der Nonnen gibt die Rahmenbedingungen vor, die Novizenmeisterin und die Priorin als die verantwortliche Leiterin der Gemeinschaft kümmern sich in besonderer Weise um Heranführung und Ausbildung.

Die „Seelen-Burg" von 1577 gilt als das bedeutendste Werk der Hl. Teresa. Sie beschreibt darin die Seele als ein gläsernes Gefäß in Form einer Burg mit sieben Wohnungen. Eine nähre Erklärung dazu gibt Pater Elias M. Haas OCD aus dem Karmelitenkloster St. Josef in Regensburg bei der meditativen Betrachtung des im Karmel Dachau gefertigten Wandbehangs „Die Seelenburg":